Ich hatte nie vorher einen buddhistischen Mönch gesehen.

Ich hatte nie vorher einen buddhistischen Mönch gesehen.

 

Nun stand er vor mir in seinem auffälligen Gewand. Diese kräftige gelb-orangene Farbe hatte gleichzeitig eine magische Anziehungskraft und es gab mir auch diese exotische Angst vor dem Unbekannten. Es war so ungefähr 1963.

Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht das dieser Mensch einen entsagenden Lebenswandel führte: Unterkunft, Medizin, Essen und das Gewand, sind alles womit er seinen  Glauben in frommer Ernsthaftigkeit verbringt. Zu seinen Habseligkeiten gehören auch eine Almosenschale und Rasierer und der Gürtel zu seiner Robe.

Das weiß ich heute und wenn ich mal in der Nähe bin fahr ich vorbei um zu sehen, wie es heute aussieht. Das erste Mal kann man bekanntlicher Weise nur ein erstes Mal haben, aber die Erinnerung hält den Gedanken fest und bewahrt die Neugierigkeit vor dem Unbekannten.

Die Faszination kann auch an der Landschaft liegen. In Berlin – Frohnau, gelegen zu dem Zeitpunkt an der äußersten  Grenze im Norden zur DDR. Ein bisschen Dorf, mit Wald, Feldern und Tieren, aber auch teure Villen, wie man sie sonst nur im Grunewald oder  in Kladow fand und findet.

Zu diesem Zeitpunkt lag Frohnau im französischen Sektor der 4- geteilten Stadt.

Hier auf dem Hügel lagen kleine Wege, die man erforschte, wenn man durch das Gelände ging.

Aber das Haus konnte man auch schon damals besuchen.

Zu verschiedenen Tageszeiten konnte man auch die Gewehrschüsse der Volkspolizei von „drüben“  hören.

Hier liegt auch heute noch *Das Buddhistische Haus. Einst wurde es durch Herrn Dr. Dahlke 1924 in Rekordzeit erbauen lassen. Dieser verstarb und die Gelder  zum Betreiben des Hauses versiegten, der 2. Weltkrieg schloss das Haus und es wurde ein Flüchtlingsheim. Später also kamen dann die  Mönche aus Sri Lanka, damals noch Ceylon, nach Berlin. Einer von denen war mir wohl begegnet.

Jetzt gilt dieses Haus auch als eine öffentliche Bibliothek der Stadt Berlin. Übrigens kommst du nach Berlin, sind alle Menschen in diesem Haus herzlich willkommen, zu Vorträgen und Meditationen, auch die Neugierigen.

Wieder einmal hat die Großstadt Berlin ihr spannendes Gesicht gezeigt, so früh in den 20er Jahren, im letzten Jahrtausend schon andere Nationen und Glaubensrichtungen einzuladen in die rasch wachsende Stadt.

 

Liebe Grüße Fritz

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